Die
Calmontrosen stammen aus dem Kloster
Stuben. Mehr als 100 Jahre ist es her,
dass eine Bremmer Familie den Rosen im
Calmont einen Platz zum Überleben gab.
Dort überstanden sie Hitze, Trockenheit
und zahlreiche Überschüttungen von
eingefallenen Trockenmauern. Dabei gelten
Rosen als mitunter sehr empfindliche
Pflanzen. Welche Rose ist so robust,
das besondere Klima im Calmont
auszuhalten?
Das wollte der Förderverein
Calmont-Region wissen. Man ließ im
Frühsommer einen Rosenspezialisten aus
Bad Nauheim in den Calmont kommen.
Jürgen Weihrauch ist Mitglied in einer
Vereinigung von Rosenfreunden, die sich
weltweit um alte Rosensorten kümmert.
Er stellte fest, dass es sich bei den
Calmontrosen um die älteste kultivierte
Rose handelt, die ursprünglich in
Zentralasien wild wuchs. Sie wurde zuerst
von Persern und Ägyptern angebaut und
später an Griechen und Römer weiter
gegeben. Der Römer Plinius hat sie im
Jahre 79 beschrieben. In Frankreich wurde
sie im Mittelalter in großem Stil
kultiviert, daher kommt sicher auch der
lateinische Name rosa gallica
officinalis. Etwa um 1500 soll sie
nach Deutschland gekommen sein. Sie ist
die Stammmutter der alten Gartenrose und
zeichnet sich durch Gesundheit und
Winterhärte aus. Bei uns heißt sie
Apothekerrose. Die stark duftenden
Blütenblätter wurden frisch und
getrocknet für Heilzwecke verwendet.
Rosenwasser für die Schönheitspflege,
Rosenessig gegen manches Leiden, Rosenöl
als Basis für Parfüm - die
Produktpalette war riesig. Später wurde
sie zusammen mit roten Weintrauben
gepflanzt und diente auch als
Mehltauanzeiger. Rote Trauben wurden vor
der Verordnung des Kurfürsten Clemens
Wenzeslaus im Jahre 1784, die den
Rieslinganbau forcierte, häufiger an der
Mosel angebaut.
Die Calmontrosen gehörten früher zum
Bestand des Klostergartens von Stuben.
Der Förderverein Calmont-Region sieht in
Ihnen eine Chance, der ganzen Region ein
Stück besonderer Identität zu geben.
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Die Calmontrose |
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