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Die Chronik des Klosters Stuben - Neef betreffend von Franz Josef Blümling
In dieser Chronik sind die urkundlichen Eintragungen zur Geschichte von Stuben nur solche erfasst, die wichtig erscheinen und solche, welche die Geschichte Neefs direkt und namentlich berühren.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1136 Der reiche und christlich gesinnte Edelmann Egelolf stiftet dem Kloster Springiersbach sein Haus mit der Kapelle "St. Nicolai" auf der Insel Stuben mit Weingärten und alles, was er an der Mosel gehabt hat für die Gründung eines Klosters, in welchem seine Tochter Gisela zusammen mit anderen Jungfrauen und Witwen des Adels in Armut dem Beispiel Jesus Christus nachfolgen wollen. Des Stifters Verwandte traten das, was sie gemeinschaftlich mit ihm selbst besaßen, gleichfalls ab - teils als milde Gabe, teils durch Verkauf.
1138 Erzbischof Albero von Trier bestätigt die Stiftung des Laien Egelolffus zu Gunsten des Klosters Stuben, verordnet, dass es stets frei von jeder Vogtei bleiben und nicht hundert Nonnen überschreiten soll und stellt es unter die Aufsicht des Abtes von Springiersbach.
1146 Baubeginn der Kirche für das Kloster Stuben
1156 Die Kirche des Klosters Stuben ist fertiggestellt
1190 Erzbischof Johann von Trier konsekriert die Kirche St. Nikolaus des Klosters Stuben und schenkt demselben die Capelle auf dem Petersberge
1208 Heinrich von Ulmen, dessen Schwester Meisterin in Stuben war, schenkte diesem Nonnenstift und dessen Kirche Nicolai in Stupa ein Partikel des Hl. Kreuzes und mehrere andere Reliquien, wozu ein Stück von der Dornenkrone Christi und ein Teil des Schweißtuches gehören, die er vom vierten Kreuzzug aus Konstantinopel mitgebracht hatte und überweist dem Kloster zu seinem, seiner Gemahlin und seiner Familie Anniversalfeier daselbst ein halbes Fuder Wein jährlich aus seinem Allod zu St. Aldegund.
1208 In 3 Sommermonaten betragen die milden Gaben, die von Wallfahrern nach Stuben gestiftet wurden, 450 Goldgulden.
1212 Erzbischof Johann I. schenkt der cella Stupa und deren Kirche St. Nicolai, welche er im ersten Jahr seiner Ordination (1190) geweiht, wie seine Vorgänger Albero ( (1131 - 1152), Hillin (1152 - 1169) und Arnold (1169 - 1183) die Kapelle auf dem Petersberg und bestätigt die Schenkung seiner Vorgänger.
1224 Erzbischof Theoderich empfiehlt das Kloster Stuben den Gläubigen seiner Provinz zu milden Beiträgen, welches aus Mangel an Subsitenzmitteln sonst nicht bestehen könne.
1241 Erzbischof Theoderich von Wied bittet den Abt des Klosters Springiersbach darum, besser auf die Ordenszucht der untergebenen Klöster zu achten. Dazu zählt auch das Kloster Stuben.
1275 Erzbischof Heinrich von Trier erteilt dem Kloster Stuben bei Nycholai in insula als Aufbewahrungsort der kostbaren Reliquien vom Blute und Kreuze Christi und anderer für den Neubau einer Capelle daselbst ein Ablassprivilegium.
1276 Prior, Meisterin und Convent des Klosters Stuben bitten alle Priester, ihren Nuntius, den Priester Ludolf, mit milden Gaben für den Neubau ihrer Kapelle zur Aufbewahrung der Reliquien des Hl. Kreuzes und Blutes zu unterstützen.
1299 Das Nonnenkloster Stuben bittet um milde Beiträge wegen an Vieh und Getreide durch schlechte Witterung erlittenen Schadens und verspricht einmütig in der Zahl von 64 Schwestern, den Wohltätern jährlich in ihrem Convent 350 Psalter zu lesen.
1328 Die Äbtissin von Stuben besucht Erzbischof Balduin in seiner Gefangenschaft auf der Starkenburg mehrmals.
1329 Erzbischof Balduin lässt den Weg bei Neef und bei dem Kloster Stuben so viel erbreitern, dass ein bepacktes Pferd oder ein beladener Esel passieren kann, wo vorher kaum ein unbeladenes Pferd hatte geführt werden können.
1330 Erzbischof Balduin beschenkt das Kloster mit kostbaren Kirchengeschenken und sieht den angeordneten gefahrvollen Arbeiten zur Wegerweiterung am Ufer der Mosel in Bremm, Stuben und Neef nach. Balduin wird als Freund des Klosters Stuben beschrieben. Auf seinen Reisen zwischen Trier und Koblenz pflegt er in Stuben einzukehren.
1350 / 1351 Elisabeth, Witwe des Edelknechtes Gerhard von Sponheim, stiftet mit Zustimmung des Grafen Walram von Sponheim-Kreuznach und den Klöstern Springiersbach und Stuben für den Altar der Burgkapelle eine ewige Messe.
1352 Erzbischof Balduin setzt die Zahl der Klosterfrauen in Stuben wegen unzulänglicher Einkünfte des Klosters von vierzig auf dreißig herab.
1354 Gräfin Elisabeth, Witwe des Grafen Gerhard von Sponheim, stiftet in der Kirche zu Neve auf den Altar eine ewige Messe und tritt als Nonne in das Kloster Stuben ein.
1361 Die Meisterin des Klosters Stuben Adelheid von Senheim, die Priorin Bentzele von Sohren und der Konvent des Klosters bekunden: Um Gottes Willen und darum, dass man im Kloster für ihn und seine Vorfahren betet, hat Johann Graf von Sponheim ihnen bis auf Widerruf erlaubt, aus dem im Kröver Reich gelegenen Kondelwald mit vier Eseln liegendes Holz zu holen. Boten und Knechte, die das Holz holen, dürfen weder grünes Holz noch Futter, Erde oder Heu, auch nichts mit Pferden oder Wagen aus dem Wald fahren. Wenn das geschieht, dürfen die Förster des Waldes Pfänder nehmen und diese versetzen nach dem Urteil des Grafen.
1374 Erzbischof Cuno II. verleiht dem Nonnenkloster zu Stuben das ausschließliche Recht des Weinzapf's auf der Neefer Kirmess.
1393 Meisterin Priorin und Konvent des Klosters Stuben bekunden; Johann von Sponheim hatte ihnen vor Zeiten erlaubt, mit vier Eseln auf dem Kondelwald Brennholz zu holen gegen eine jährliche Gülte von einer Tonne Hering. Da ihnen dies nicht bequem ist, haben sie auf dieses Recht verzichtet.
1511 Nach einer im Kloster Stuben durchgeführten Visitation will man versuchen, das Kloster aufrecht zu erhalten und hofft auf eine Besserung.
1512 Kaiser Maximilian I. besucht des Kloster Stuben, um dem dortigen Heiligtum, das Kreuzreliquiar, seine Verehrung zu erweisen. Er verweilte dort einen und einen halben Tag.
1515 Das Augustinernonnenkloster Marienburg wird aufgelöst. Die Klosterfrauen werden nach Stuben versetzt. Dies erlauben Papst Leo X. und Erzbischof Richard von Greiffenklau.
1550 Den Nonnen im Kloster Stuben wird verboten, samtene und seidene Kleider zu tragen, die Verwandten eigenmächtig zu besuchen und herumzuschweifen.
1656 Eine Visitation stellt fest, dass in der Peterskapelle auf dem Berg nur noch an jedem 3. Sonntag Gottesdienst gehalten wurde. In der Matthiaskapelle war auf den Liebfrauenaltar eine Sonntagsmesse gestiftet, für deren Persolvierung der "Kaplan" aus den Dotationsgütern 1/2 Fuder Wein und 3 Malter Korn bezog. Auf dem Matthiasaltar ruhten 3 Wochenmessen, für welche 3 Weinberge gestiftet waren. Die Zahl der Kommunionen betrug 70. Der Kaplan wohnte im Kloster Stuben. Seine Kompetenz bestand in 2 Fuder Wein, 7 Malter Korn, 4 Sester Hafer, 1 Sester Erbsen und 1 Sester Salz. Zu Anfang der Fasten erhielt er 50 Häringe, 4 Quart Ohlig, 4 Quart geschmolzene Butter und einmal in der Woche 1/2 Quart Hirsen "vor etwa einen Pfannen Kuchen zu machen". Außerdem empfing er 12 Wagen Holz und 3 Paar Schuhe. Der Klosterbäcker musste ihm sein Brot backen. An Sonn- und Feiertagen hatte er die ganze Kost im Kloster. Auch durfte er ein Schwein auf den Klosteräckern halten. Im Herbst empfing er 12 Sester Most und zu Neujahr 2 Lebkuchen.
1687 Die neue Kirche des Klosters Stuben (heute noch sichtbare Reste) wurde konsekriert.
1784 Die Visitation des Klosters Stuben ergab, dass das innere Leben in gänzlichem Verfall war.
1788 Das Kloster Stuben wird in ein freies Damenstift verwandelt.
1794 Das Kloster Stuben wird aufgelöst.
im nächsten Kapitel: Neef und das Kloster Stuben
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