1136 |
Der reiche und
christlich gesinnte Edelmann
Egelolf stiftet dem Kloster
Springiersbach sein Haus mit der
Kapelle "St. Nicolai"
auf der Insel Stuben mit
Weingärten und alles, was er an
der Mosel gehabt hat für die
Gründung eines Klosters, in
welchem seine Tochter Gisela
zusammen mit anderen Jungfrauen
und Witwen des Adels in Armut dem
Beispiel Jesus Christus
nachfolgen wollen. Des Stifters
Verwandte traten das, was sie
gemeinschaftlich mit ihm selbst
besaßen, gleichfalls ab - teils
als milde Gabe, teils durch
Verkauf. |
1138 |
Erzbischof
Albero von Trier bestätigt die
Stiftung des Laien Egelolffus zu
Gunsten des Klosters Stuben,
verordnet, dass es stets frei von
jeder Vogtei bleiben und nicht
hundert Nonnen überschreiten
soll und stellt es unter die
Aufsicht des Abtes von
Springiersbach. |
1146 |
Baubeginn der
Kirche für das Kloster Stuben |
1156 |
Die Kirche des
Klosters Stuben ist
fertiggestellt |
1190 |
Erzbischof
Johann von Trier konsekriert die
Kirche St. Nikolaus des Klosters
Stuben und schenkt demselben die
Capelle auf dem Petersberge |
1208 |
Heinrich von
Ulmen, dessen Schwester Meisterin
in Stuben war, schenkte diesem
Nonnenstift und dessen Kirche
Nicolai in Stupa ein Partikel des
Hl. Kreuzes und mehrere andere
Reliquien, wozu ein Stück von
der Dornenkrone Christi und ein
Teil des Schweißtuches gehören,
die er vom vierten Kreuzzug aus
Konstantinopel mitgebracht hatte
und überweist dem Kloster zu
seinem, seiner Gemahlin und
seiner Familie Anniversalfeier
daselbst ein halbes Fuder Wein
jährlich aus seinem Allod zu St.
Aldegund. |
1208 |
In 3
Sommermonaten betragen die milden
Gaben, die von Wallfahrern nach
Stuben gestiftet wurden, 450
Goldgulden. |
1212 |
Erzbischof
Johann I. schenkt der cella Stupa
und deren Kirche St. Nicolai,
welche er im ersten Jahr seiner
Ordination (1190) geweiht, wie
seine Vorgänger Albero ( (1131 -
1152), Hillin (1152 - 1169) und
Arnold (1169 - 1183) die Kapelle
auf dem Petersberg und bestätigt
die Schenkung seiner Vorgänger. |
1224 |
Erzbischof
Theoderich empfiehlt das Kloster
Stuben den Gläubigen seiner
Provinz zu milden Beiträgen,
welches aus Mangel an
Subsitenzmitteln sonst nicht
bestehen könne. |
1241 |
Erzbischof
Theoderich von Wied bittet den
Abt des Klosters Springiersbach
darum, besser auf die Ordenszucht
der untergebenen Klöster zu
achten. Dazu zählt auch das
Kloster Stuben. |
1275 |
Erzbischof
Heinrich von Trier erteilt dem
Kloster Stuben bei Nycholai in
insula als Aufbewahrungsort der
kostbaren Reliquien vom Blute und
Kreuze Christi und anderer für
den Neubau einer Capelle daselbst
ein Ablassprivilegium. |
1276 |
Prior, Meisterin
und Convent des Klosters Stuben
bitten alle Priester, ihren
Nuntius, den Priester Ludolf, mit
milden Gaben für den Neubau
ihrer Kapelle zur Aufbewahrung
der Reliquien des Hl. Kreuzes und
Blutes zu unterstützen. |
1299 |
Das
Nonnenkloster Stuben bittet um
milde Beiträge wegen an Vieh und
Getreide durch schlechte
Witterung erlittenen Schadens und
verspricht einmütig in der Zahl
von 64 Schwestern, den
Wohltätern jährlich in ihrem
Convent 350 Psalter zu lesen. |
1328 |
Die Äbtissin
von Stuben besucht Erzbischof
Balduin in seiner Gefangenschaft
auf der Starkenburg mehrmals. |
1329 |
Erzbischof
Balduin lässt den Weg bei Neef
und bei dem Kloster Stuben so
viel erbreitern, dass ein
bepacktes Pferd oder ein
beladener Esel passieren kann, wo
vorher kaum ein unbeladenes Pferd
hatte geführt werden können. |
1330 |
Erzbischof
Balduin beschenkt das Kloster mit
kostbaren Kirchengeschenken und
sieht den angeordneten
gefahrvollen Arbeiten zur
Wegerweiterung am Ufer der Mosel
in Bremm, Stuben und Neef nach.
Balduin wird als Freund des
Klosters Stuben beschrieben. Auf
seinen Reisen zwischen Trier und
Koblenz pflegt er in Stuben
einzukehren. |
1350 /
1351 |
Elisabeth, Witwe
des Edelknechtes Gerhard von
Sponheim, stiftet mit Zustimmung
des Grafen Walram von
Sponheim-Kreuznach und den
Klöstern Springiersbach und
Stuben für den Altar der
Burgkapelle eine ewige Messe. |
1352 |
Erzbischof
Balduin setzt die Zahl der
Klosterfrauen in Stuben wegen
unzulänglicher Einkünfte des
Klosters von vierzig auf dreißig
herab. |
1354 |
Gräfin
Elisabeth, Witwe des Grafen
Gerhard von Sponheim, stiftet in
der Kirche zu Neve auf den Altar
eine ewige Messe und tritt als
Nonne in das Kloster Stuben ein. |
1361 |
Die Meisterin
des Klosters Stuben Adelheid von
Senheim, die Priorin Bentzele von
Sohren und der Konvent des
Klosters bekunden: Um Gottes
Willen und darum, dass man im
Kloster für ihn und seine
Vorfahren betet, hat Johann Graf
von Sponheim ihnen bis auf
Widerruf erlaubt, aus dem im
Kröver Reich gelegenen
Kondelwald mit vier Eseln
liegendes Holz zu holen. Boten
und Knechte, die das Holz holen,
dürfen weder grünes Holz noch
Futter, Erde oder Heu, auch
nichts mit Pferden oder Wagen aus
dem Wald fahren. Wenn das
geschieht, dürfen die Förster
des Waldes Pfänder nehmen und
diese versetzen nach dem Urteil
des Grafen. |
1374 |
Erzbischof Cuno
II. verleiht dem Nonnenkloster zu
Stuben das ausschließliche Recht
des Weinzapf's auf der Neefer
Kirmess. |
1393 |
Meisterin
Priorin und Konvent des Klosters
Stuben bekunden; Johann von
Sponheim hatte ihnen vor Zeiten
erlaubt, mit vier Eseln auf dem
Kondelwald Brennholz zu holen
gegen eine jährliche Gülte von
einer Tonne Hering. Da ihnen dies
nicht bequem ist, haben sie auf
dieses Recht verzichtet. |
1511 |
Nach einer im
Kloster Stuben durchgeführten
Visitation will man versuchen,
das Kloster aufrecht zu erhalten
und hofft auf eine Besserung. |
1512 |
Kaiser
Maximilian I. besucht des Kloster
Stuben, um dem dortigen
Heiligtum, das Kreuzreliquiar,
seine Verehrung zu erweisen. Er
verweilte dort einen und einen
halben Tag. |
1515 |
Das
Augustinernonnenkloster
Marienburg wird aufgelöst. Die
Klosterfrauen werden nach Stuben
versetzt. Dies erlauben Papst Leo
X. und Erzbischof Richard von
Greiffenklau. |
1550 |
Den Nonnen im
Kloster Stuben wird verboten,
samtene und seidene Kleider zu
tragen, die Verwandten
eigenmächtig zu besuchen und
herumzuschweifen. |
1656 |
Eine Visitation
stellt fest, dass in der
Peterskapelle auf dem Berg nur
noch an jedem 3. Sonntag
Gottesdienst gehalten wurde. In
der Matthiaskapelle war auf den
Liebfrauenaltar eine
Sonntagsmesse gestiftet, für
deren Persolvierung der
"Kaplan" aus den
Dotationsgütern 1/2 Fuder Wein
und 3 Malter Korn bezog. Auf dem
Matthiasaltar ruhten 3
Wochenmessen, für welche 3
Weinberge gestiftet waren. Die
Zahl der Kommunionen betrug 70.
Der Kaplan wohnte im Kloster
Stuben. Seine Kompetenz bestand
in 2 Fuder Wein, 7 Malter Korn, 4
Sester Hafer, 1 Sester Erbsen und
1 Sester Salz. Zu Anfang der
Fasten erhielt er 50 Häringe, 4
Quart Ohlig, 4 Quart geschmolzene
Butter und einmal in der Woche
1/2 Quart Hirsen "vor etwa
einen Pfannen Kuchen zu
machen". Außerdem empfing
er 12 Wagen Holz und 3 Paar
Schuhe. Der Klosterbäcker musste
ihm sein Brot backen. An Sonn-
und Feiertagen hatte er die ganze
Kost im Kloster. Auch durfte er
ein Schwein auf den
Klosteräckern halten. Im Herbst
empfing er 12 Sester Most und zu
Neujahr 2 Lebkuchen. |
1687 |
Die neue Kirche
des Klosters Stuben (heute noch
sichtbare Reste) wurde
konsekriert. |
1784 |
Die Visitation
des Klosters Stuben ergab, dass
das innere Leben in gänzlichem
Verfall war. |
1788 |
Das Kloster
Stuben wird in ein freies
Damenstift verwandelt. |
1794 |
Das Kloster
Stuben wird aufgelöst. |