Im
Turm der altehrwürdigen Peterskapelle,
die Pfarrkirche für Neef war, hausten
dereinst Eulen. Sie konnten ihre
Behausung ohne Schwierigkeiten durch
offene Fenster erreichen. Im Gebälk
fühlten sie sich wohl und ungestört. An
Geläut, Gesängen und Gebete der frommen
Christen hatten sie sich längst
gewöhnt. Sicherlich wäre die
Behausung der ansonsten nützlichen Tiere
weiterhin geduldet worden, wenn nicht die
Fäkalien dieser Vögel in schon
entwürdigender Art und Weise das Innere
des Kirchenschiffes beschmutzt hätten.
Und auch das Dachgebälk wurde durch die
ätzenden Sekrete arg in Mitleidenschaft
gezogen. Diesem Missstand musste Abhilfe
geleistet werden, und in einfachster Form
wurden die Turmfenster mit Brettern
vernagelt.
Die nun obdachlosen Eulen flogen, eine
Turmöffnung suchend, aufgeregt umher und
ließen sich zwischendurch auf den
Bäumen der naheliegenden Kuppe nieder.
Dieses Schauspiel beobachteten die Neefer
voller Aufmerksamkeit und nannten der
Bergkopf seither
Eulenköpfchen.
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erschienen
in: |
Rheinzeitung
Nr. 278, 30. November 1995 |
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Eulen umfliegen
den Turm der Peterskapelle und
finden keinen Einlass mehr |
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