Die
Neefer freiwillige Feuerwehr wurde am 13.
Januar 1935 gegründet. Es wurde eine
Versammlung der Pflichtwehr einberufen,
und aus dieser wurde unter der Leitung
des Kreiswehrführers Friedrichs aus
Merl, Wehrführer Klaus aus Merl und
Ortsbürgermeister Kreuter aus Neef die
freiwillige Feuerwehr gegründet. In
diese freiwillige Wehr meldeten sich 27
Mann. Von diesen wurde als Brandmeister
Josef Gietzen gewählt. Dieser ernannte
als Truppenführer Mathias Schneid, Felix
Bremm und Leonhard Arenz. Als
Löschmeister wurden Franz Josef Treis,
Karl Bergen und Lambert Scheid bestimmt.
Sie gelobten, im Sinne des
nationalsozialistischen Staates, den
Führern gehorsam und den Kameraden ein
treuer Kamerad zu sein. Weiter
versprachen sie die Pflichten pünktlich
und gewissenhaft zu erfüllen und als
freiwillige Feuerwehrmänner die ganze
Kraft bereit zu halten.
Die Schulungsabende wurden anfangs vom
Wehrführer Klaus abgehalten. Später
übernahm Brandmeister Gietzen diese
Aufgabe, nachdem er einen Lehrgang
besucht hatte. Es folgten nun
regelmäßig von Gietzen geleitete
Übungen. Dabei wurden auch
Exerzierübungen wie Wendungen und die
Haltung beim Stillgestanden
geübt. Disziplin und Uniform waren
unverkennbar schon vom Einfluss des
Hitler-Regimes geprägt.
Obere Reihe: Felix Bremm, Franz Josef
Treis, Heinrich Schmitz, Eduard Schmitz,
Alfons Buschbaum, Albert Müllen
2. Reihe: Josef Kaufmann, Josef Treis,
Josef Arenz, Willi Schmitz
3. Reihe Ludwig Gietzen, Mathias Schneid,
Albert Kreuter, Albert Scheid
4. Reihe ... Treis, Josef Kreuter, Alfons
Gietzen
untere Reihe Josef Gietzen, Leonhard
Arenz, Karl Bergen, Peter Gietzen
Bereits im November 1936 wurde ein
kommender Krieg nicht ausgeschlossen. Man
begann mit Flieger-Alarm-Übungen, bei
denen die Feuerwehr im Rahmen einer
Polizeitruppe fungierte, "... um den
Ort zu kontrollieren".
Ab Mai 1940 gedenkt man nun immer
wieder den im Krieg gefallenen
Mitgliedern.
Im Februar 1941 wird die Hitlerjugend
in die Wehr mit einbezogen, da sich die
meisten Männer an der Front befanden.
Selbst die Schulkinder wurden mit
Maßnahmen vertraut gemacht, die im
Brandfalle wirkungsvoll anzuwenden sind.
Für alle infrage kommenden Bürger wurde
das Mitwirken in der Feuerwehr nunmehr
zur Pflicht, so wird auch fortan von der
Pflichtfeuerwehr berichtet.
Der kalte und hartnäckige Winter 1941
ließ den gesamten Moselfluss zufrieren
und es folgte ein gefährlicher Eisgang.
Die Feuerwehr brachte die Fähre in
Sicherheit.
Am 15. Dezember 1943 wird abends Frau
Wwe. Schinnen (im Dorf die "Schinne
Ammi" genannt) vermisst. Sie wollte
Fichtenzweige schneiden und damit ein
Grab auf dem Friedhof schmücken. Gegen
21°° Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert,
die umgehend auf dem Petersberg eine
Suchaktion startete. Vier Gruppen suchten
nun systematisch den Berg ab. Nach
einstündigem Suchen fand man Frau
Schinnen erschöpft im Wald. Sie konnte
aber fast ohne Hilfe den langen Weg hinab
zum Dorf gehen. Es wurde erzählt, sie
sei in den Ausgang eines Dachsloches
gerutscht und dort hilflos
steckengeblieben.
Im Januar 1944 wurden acht Männer,
die aus Altersgründen nicht an die Front
und auch nicht zum Westwall einberufen
werden konnten, zur Feuerwehr
verpflichtet. Auch alle Frauen im Alter
von 16 bis 25 Jahren mussten der Wehr
beitreten.
Am 25. Mai 1944 brannte die Scheune
des Johann Steffens nieder. Das Feuer
nahm auch die Scheune des Nikolaus
Sonntag, in der viel Stroh gelagert war,
in Mitleidenschaft. Das schnelle
Einschalten der Feuerwehr konnte weiteren
Schaden vermeiden.
Ein Feuer brach auch in der Nacht zum
4. Januar 1945 aus. Die Scheune des
Bürgermeisters Josef Kaufmann-Kirch
brannte lichterloh. Der ganze
"Neugarten", wie sich der
Dorfdistrikt heute noch nennt, war
erleuchtet. Das Feuer drohte, auf die
anliegenden Häuser überzugreifen. Dazu
gehörte auch unser Haus. Es musste
schnell gelöscht werden. Man
befürchtete, dass das Feuer feindlichen
Fliegern den Standort des Dorfes erkennen
lässt. Ansonsten bestand nämlich bei
Dunkelheit strenge Verdunkelungspflicht.
Wegen einer eisigen Kälte war die
Wehreinrichtung nur begrenzt
einsatzfähig. So wurde eine Kette aus
allen bereitstehenden Leuten, zumeist
waren es Frauen, gebildet, die in Eimern
Wasser von der stockdunklen Mosel bis hin
zur Brandstelle beförderten. Von unserer
Terrasse aus, die etwas höher lag als
die Brandstelle, wurden das Wasser mit
einem kräftigen und hohen Bogen auf das
Feuer geschüttet. Dies war ein
schwieriges, aber letztendlich ein doch
erfolgreiches Unterfangen.
Wegen der laufenden Luftangriffe auf
unser Gebiet war die Feuerwehr
ausschließlich mit Aufräumarbeiten von
bombardierten Häusern beschäftigt. Nach
Kriegsende wurden die Richtlinien der
Wehr von den Alliierten festgesetzt. Am
10. Juni 1945 fand die erste
Feuerwehrübung nach dem Kriege statt, an
der hauptsächlich Jugendliche
teilnahmen. Viele Neefer Soldaten waren
gefallen oder auch noch in der
Gefangenschaft. Es wurde geübt, wie
einsturzgefährdete Teile von
bombengeschädigten Häusern zu
beseitigen sind.
Am 24. Februar 1946 musste sich die
gesamte Feuerwehr in der Schule
einfinden, um über einen Sonderauftrag
und die näheren Einzelheiten
unterrichtet zu werden. In Anbetracht der
sich in der letzten Zeit immer mehr
wiederholenden Einbrüche hatte die Wehr
den Auftrag bekommen, nach Anbruch der
Dunkelheit Kontrollgänge im Dorf, vor
allem in dem bombengeschädigten und
dadurch unbewohnbar gewordenen Unterdorf
durchzuführen. An jedem Abend mussten
zwei Mann von der Wehr, die sich durch
eine spezielle Vollmacht ausweisen
konnten, bis zur Sperrstunde
Kontrollgänge machen. Später mussten
auch die Gemüse- und Obstgrundstücke
bewacht werden. Dazu wurden vier
Feuerwehrleute eingesetzt. Die Einsätze
überwachte Polizeioberwachtmeister Bohn.
Der allgemeine Betrieb der Feuerwehr
in Neef nahm von nun an wieder einen
normalen Verlauf.
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Das frühere
Feuerwehrhaus |
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Marsch durch
Neef |
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Eisgang |
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