Das
Vorhandensein der Pfarrkirche hoch oben
auf dem Petersberg war nicht mehr haltbar.
Die geringen Messebesuche in der
Peterskapelle gaben immer wieder zu
Beanstandungen Anlass, und auch dem in
Stubener Kloster wohnenden Dorfpfarrer
mag der Weg hoch zum Berg zur Verrichtung
der Seelsorge zu unbequem gewesen sein.
So ließ Kurfürst Balduin an der Mosel
entlang einen gut begehbaren Weg vom
Kloster bis hin zum Ort anlegen und
veranlasste, dass eine Kirche im Dorf
gebaut wurde. Als sie errichtet war, hat
1316 Weihbischof Hartung den Altar
konsekriert. Das Gotteshaus war ein
Gebäude im romanischen Stil und erhielt
das Patronat des hl. Matthias, der ja
auch noch heute Patron des Bistums Trier
ist. Auf dem Kirchturm stand ein
Doppelkreuz, ein sogenanntes
Stubener Kreuz, was die enge
Verbundenheit zum Kloster ausdrückte.
Die Matthiaskirche war eine Filialkirche
von Stuben. Ein Steinkreuz vor der Kirche
trug die Inschrift: NICHT STEIN U. HOLS
BETEN WIR AN, SONDERN DER GEHANGT DRAN.
Dass die Kirche nunmehr im Ort stand,
war sicherlich auch im Sinne der Herren
von Neef. Für sie war die bisherige
Burgkapelle zu klein geworden. Erhielten
sie doch unter Balduin das Hohe Gericht
und konnten so nunmehr die Gerichtsherren
unter dem Vorsitz von Graf Gerhard von
Sponheim vor dem Ding/Geding die nahe
Matthiaskirche besuchen und Gott um
gerechten Verlauf bitten wie das
so Usus war.
Das neue Gotteshaus gehörte zum
Burgkomplex und war von Anfang an auch
die Hauskirche für die Neefer
Aristokraten. Demzufolge befand sich vor
dem Muttergottesaltar ein Familiengrab
derer von Eltz. Ein solches hatten auch
die Ritter von Metzenhausen, das sich in
der Nähe der Kanzel befand. Des weiteren
gab es noch eine Grabstätte der
Freiherren von Maffei. Auch wurden in der
Matthiaskirche Adelskinder getauft;
ausdrücklich erwähnt werden die Taufen
von Graf Johann Philipp von Eltz und Karl
Heinrich zu Eltz-Üttingen.
Allein der Gedenkstein vom Grab der
Anna Gertrud Zenders ist erhalten
geblieben. Er lag noch 1890 im Altarraum
der Matthiaskirche. Anna Gertrud war eine
Wohltäterin dieser Kirche, weshalb man
ihrem Grab den Ehrenplatz gab. Die
Grabplatte befindet sich heute, nach
einer gründlichen Renovierung durch den
Neefer Bürger Josef Buschbaum, in der
jetzigen Pfarrkirche.
Seit 1890 wird die Matthiaskirche
nicht mehr klerikal genutzt. Das gesamte
Anwesen kam in private Hand. Das
Kirchenschiff wurde abgerissen. Nur noch
der Turm erinnert an die Historie.
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Turm der
Matthiaskirche |
Gasthaus
Zum Frauenberg |
An der Stelle, wo früher das
Kirchenschiff stand, wurde 1898 das
Gasthaus Zum Frauenberg
errichtet.
Seit 1891 gibt es die jetzige
Pfarrkirche Kreuzerhöhung
und trägt auch das Patronat des hl.
Matthias.
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Aus
einem alten Foto des Neefer
"Unterdorfes" wurde
diese teilweise Ansicht des
Kirchenschiffes der
Matthiaskirche ausgeschnitten.
Ausschnitt von Kurt Bergen, Neef |
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Der hl. Matthias
war Märtyrer. Er wurde mit einem
Beil enthauptet. Das Beil steht
als Symbol für das Matthias-Patronat. |
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Neefer
Gerichtssiegel mit dem Bildnis
des hl. Matthias |
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Grabstein Zender
Inschrift:
ANO DOM JHS 1737
1725 DEN 27 NOVEM.
IST IN GOTT SEELIG ENDSCHLA
FEN UND RUHET ALHIER
DIE WOHLACHTBARE
JUNFER ANNA GERTRUD
ZENDERS GEBÜRTIG
AUS TRIER IHRES
ALTERS IM 78. JAHR
REQUIESCAT IN PACE AMEN |
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Literaturnachweise: |
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Blümling, Franz
Josef - Neefer Grabdenkmäler,
Heimatbuch Cochem-Zell 1999
Clemen, Paul - Die
Kunstdenkmäler der Rheinprovinz,
Die Kunstdenkmäler des Kreises
Zell
Damitz, Karl von - Die Mosel mit
ihren Ufern und Umgebungen
Dohms, Peter - Eberhardsklausen,
Kloster, Kirche, Wallfahrt
Lorenzi, Philipp de - Beiträge
zur Geschichte sämtlicher
Pfarreien der Diöcese Trier
Pauli, Ferdinand - Siedlung und
Pfarrorganisation im alten Bistum
Trier
Roth, F. W. E. - Geschichte der
Herren und Grafen zu Eltz
Thoma, Hubert - Die Mosel von den
Vogesen bis zum Rhein |
Bildnachweise: |
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Aufnahme Turm -
Dahmen Iris, Neef
Aufnahme Grabplatte Zender -
Pellenz, Rainer, Bremm
Ein Priester predigt von der
Kanzel - Borst, Otto -
Alltagsleben im Mittelalter
Foto Zum Frauenberg -
Fam. Rudolph, Neef |
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