Bis
1778 wurde hier unterrichtet. Erster
Schulmeister war Johann Franz Arenz, der
auch nebenbei Schuster war.
Er unterrichtete die Schüler in
seiner Werkstatt, während er seinem
Handwerk nachging. Dadurch litt seine
Schulmeistertätigkeit. Eine große
Schulvisitation des letzten Kurfürsten
Klemens Wenzeslaus stellt fest, dass er
morgens die Kinder zweimal aus der Schule
gehen lässt, die Kirchenampel (Ewiges
Licht) vernachlässigt und die Kirchenuhr
unregelmäßig aufzieht.
Weiter wird ihm angelastet, dass er zu
viel seiner Arbeit (als Schuster)
nachgeht und zu wenig seiner Aufgabe als
Schulmeister wahrnimmt.
Diese erste Schule war eine sogenannte
Sonntagsschule. Nur an
Sonntagen wurde unterrichtet, da an
Werktagen die Kinder Arbeiten, wie
- Holzsammeln,
- Stall misten,
- Kartoffel auf dem Felde aufsammeln
verrichten mussten,
- und auch bei der Heuernte
und nicht zuletzt bei der Weinlese helfen
mussten.
Es gab übrigens in dieser Zeit noch
nicht den Beruf des Lehrers, sondern den
des Schulmeisters. Zucht und Ordnung war
bei ihm oberstes Gebot, und dabei war
recht oft der Stock das Mittel zum Zweck.
Die Prügelstrafe war gang und gäbe. Es
gab sie übrigens auch noch in den ersten
Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Haus wurde in den 60er Jahren
abgerissen, weil es den aufkommenden
Straßenverkehr hinderte.
Übrigens: In St. Aldegund hielt der
damalige Lehrer als Nebenerwerb
den Gemeindebock.
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