Eisenköpfe
wurden sie genannt, die Ritter von Eltz,
ganz bedeutend in Trierer Landen. Locker
sitzen Dolch und Schwert in der Scheide,
gewaltig flammt ihr Jähzorn auf. Schon
im 12. Jahrhundert ist das Geschlecht
ausgebreitet und blühend,
wie es ein Siegel aus jener Zeit besagt. Sie
mussten sich auswärts ihr Fortkommen
suchen, die Junker und Jungfern von Eltz.
Ordensritter und Stiftsfräulein,
Domherren und Äbtissinnen, Diplomaten
und Amtmänner, Marschälle und Minister,
ja Kurfürsten von Mainz und Trier wurden
sie im Laufe von Jahrhunderten.
Im Kloster Stuben hatten einige
Töchter aus dem Hause Eltz ihr Gelübde
abgelegt, und in der Neefer Burg
residierten sie als Amtmänner.
Graf Hans Anton zu Eltz-Üttingen
Durch die zweite Heirat des Grafen
Hans Anton von Eltz am 29. Juli 1629 mit
Anna Elisabeth von Metzenhausen aus Neef
wurde er Amtmann in Zell. Zuvor war er im
Kriegsdienst, wo er im Felde den
Franzosen, zum Nachteil der Spanier,
Schutz und Quartier gewährte. Demzufolge
hatten Letztere mit Hans Anton noch
ein Hühnchen zu rupfen. Als
1637 eine Heerestruppe der Spanier auf
Zell anrückte, flüchtete er zu seinem
Schwager Ritter Peter Ernst von
Metzenhausen in die Neefer Burg. Doch die
Spanier machten seinen Unterschlupf
ausfindig. Sie bombardierten Neef und die
Burg zwei Tage lang vom
gegenüberliegenden
Vogelsang. Die Burg brannte
aus. Doch Hans Anton kam nicht in Feindes
Hand. Er wohnte fortan für eine längere
Zeit in Neef und führte von dort aus
seine Tätigkeit als Amtmann in Hamm aus.
Karl Henrich zu Eltz-Üttingen
Er ward am 13. März im Schloss zu
Neef geboren und am 20. März in der
Matthiaskirche getauft. Paten waren:
- Generalwachtmeister Hernry de Mercy,
Propst zu Luxemburg,
- Johann Karl von Ouren (Euren) und
- Meisterin vom Kloster Stuben Anna
Margarethe Cratzin von Scharfenstein.
Obwohl Karl Henrich nicht der älteste
Sohn war, wurde er doch zum Nachfolger
seines Vaters bestimmt. Er erhielt Haus
und Herrschaft von Eltz und Üttingen
sowie ... andere Gerechtigkeiten,
Jagd, Fischerei, Untertanen und allen
Zubehör in Coblenz, in der Eifel und im
gesamten unteren Moselgebiet, dazu
vielerlei Gerechtigkeiten in Boppard, den
Zehnten in Buch und Pünderich und den
Weinhof zu Briedel. Durch Vermählung am
1. Dezember 1663 mit Maria Regine von
Kesselstadt erhielt er ein großes Gut zu
Cröf.
Karl Henrich verstarb am 4. Februar
1706.
Obristwachtmeister Graf Johann Philipp
von Eltz
Er wurde am 25. Januar 1641 in der
Burg zu Neef geboren und am 11. Februar
in der Matthiaskirche getauft. Paten
waren:
- St.-Jacobs-Ordens-Ritter Johann
Georg von Metzenhausen, Oberstleutnant
und Amtmann zu Mayen, Monreal und
Kaisersesch,
- Philipp Jacob Waldecker von Kempt und
- Witwe Anna Magdalene von Breitbach,
geborenen Metzenhausen.
Er war für den Kriegsdienst
vorgesehen. Mit Unterstützung des Grafen
Criechungen zu Strassburg stellt er für
die spanischen Kriegsdienste eine
Companie zu Fuß zusammen und zog mit
dieser als Obristwachtmeister zu Felde,
wo er sich bewährte, wie dies der
Familientradition entsprach.
Des Kriegsdienstes müde, wurde er
1669 Deutschordensritter. Er verstarb am
22. April 1674.
Eine Tochter von ihm wurde vor dem
Muttergottesaltar der Matthiaskirche in
Neef beerdigt.
Hugo Emmerich von Eltz
Hugo Emmerich von Eltz wurde am 13.
März 1639 in der Burg von Neef geboren
und am 23. März des gleichen Jahres in
der Matthiaskirche getauft. Als Paten
werden aufgeführt:
- Domcusto zu Mainz, Dompropst zu
Worms und Chorbischof zu Trier,
- Hugo Eberhard Cratz Graf zu
Scharfenstein, Generalwachtmeister und
Dompropst zu Trier Emmerich Freiherr zu
Metternich,
- Maria Witwe von Breitbach, geborene zu
Eltz und
- Anna Salomone von Metzenhausen, Nonne
zu Stuben.
Für den geistlichen Stand vorgesehen,
ward er am 6. Oktober 1655 im Trierer Dom
aufgeschworen. Er erhielt die Pfründe
vom Dom in Trier. Am 7. September 1675
wurde er Domherr zu Trier und residierte
als solcher im Stift St. Florin in
Koblenz, weil Trier von den Franzosen
besetzt war.
Es fällt auf, dass gerade in dieser
Zeit der Grundbesitz des
St.-Floriner-Klosterhofes in Neef, Hugo
Emmerichs Heimatort, mächtig
herangewachsen war, wie es eine
Spezifikation aus den Jahren 1679
1682 festhält: 93 Weinberge mit
insgesamt 14 951 Stöcken, 60 Wiesen, 5
Wohnhäuser, 1 Garten, 3 Bauplätze und 7
weitere Plätze. Die Weinerträge
betrugen 2 Fuder und 4 Ohm.
Am 18. März 1680 erteilte ihm
Erzbischof und Kurfürst Johann Hugo von
Orsbek zu Trier das Archidiakonat von St.
Moriz zu Tholey und am 24. Oktober 1689
das Archidiakonat von St. Peter zu Trier.
Später wurde er Propst zu St. Simeon in
Trier.
Als 1689 die Franzosen drohten, Trier
zu zerstören und einzuäschern, wurde
Hugo Emmerich vom Kurfürsten, der
mittlerweile aus Angst vor den Franzosen
auf der Festung Ehrenbreitstein in
Koblenz verweilte, beauftragt, mit dem
Feind zu verhandeln. Er war der
französischen Sprache mächtig und zudem
ein guter Diplomat. Für eine Reise nach
Paris bewilligte ihm der Kurfürst gerne
alle Kosten, damit er schnellstens dort
nötige Verhandlungen führen könne.
Während der Erzbischof weiterhin auf
der Festung Ehrenbreitstein verweilte,
verwaltete Hugo Emmerich nunmehr in Trier
alle Angelegenheiten der Stadt im Namen
des Landesherren. Die Franzosen forderten
geradezu unmögliche Summenabgaben. Der
gewandte und geschickte Staatsmann Hugo
Emmerich brachte Erleichterung der
geforderten Last und machte sich in Trier
sehr beliebt.
Als er am 11. März 1698 verstarb,
hinterließ er seinen Erben ein
beträchtliches Vermögen.
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