Die
Neefer Bürger lebten weiter unter dem
Regime einer Leibeigenschaft. Zuerst war
die Domkirche aus Metz, St. Arnulf,
Dorfherr von Neef, danach hatten die
Mönche aus Laach die Herrschaft, die
dann in den Besitz der in der Burg
residierenden Grafen wechselte bis
schließlich Graf Johann von Homburg zu
seinem und seiner Verwandtschaft
Seelenheil Neef an das
St.-Willibrordus-Gotteshaus in Echternach
verschenkte. Die Kelterhäuser
Nur in den Kelterhäusern der
Herrschaften konnte gekeltert werden. In
einer Gemeinde wie Neef, in welcher der
Weinbau eine so große Rolle spielte, war
die Nutzungsvergabe der Kelteranlage eine
üppige Einnahmequelle für die Herren.
Bei der Abgabe der Weinernte zur
Kelterung wurde von Beauftragten der
Herren streng kontrolliert, ob die zu
entrichtende Menge stimmte. Gleichzeitig
wurde dann auch veranlasst, dass stets
der beste Teil des Mostes in das Fass des
Herren floss.
War der Most vergoren und war der Wein
gut eingeschmeckt, hatten
Schröter die gefüllten Fässer auf
Schrotleitern in den Burg- oder
Kloster-Keller zu schroten (schleifen).
So ist auch die Erklärung gefunden,
weshalb die Grafen von Blankenstein in
Neef ein Kelterhaus unterhielten. In
einem zur Kelterei gehörenden Haus
wohnte der Verwalter, der dafür sorgte,
dass auch am Hofe der mächtigen und
großen Gräfin von
Blankenstein-Sternberg in der fernen
Eifel Neefer Wein kredenzt wurde.
Die Mühlen im Bachtal
Bereits 1419 werden in einem
Güter-Verzeichnis zwei Mühlen
aufgeführt. Aus späteren
Überlieferungen geht hervor, dass dies
im oberen Neefer Bachtal die
Schupps-Mühle und im unteren Bachlauf
die Treis-Mühle war.
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Bildkonstruktion
der Schupps-Mühle |
Die
Treise-Mühle, wie sie sich
noch um 1920 darstellte |
Die Mühlen mitsamt den
dazugehörenden Weiern und Dämmen wurden
verpachtet. Der jeweilige
Mühlenbetreiber hatte zum Lichtmesstag
den Herrschaften fünf Malter Roggen,
drei Gänse oder sechs Trierer
Weißpfennige zu zahlen.
Ablieferung
bäuerlicher
Abgaben |
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Die Mühlenpächter waren nicht
abgesichert gegen Brandschatzungen und
sonstigen Zerstörungen. Sie hatten
solche Schäden immer selbst zu beheben.
Wegen all dieser Risiken und Abgaben war
der Preis zum Mahlen des Getreides für
die Bürger hoch, und Mehl musste man
haben, war doch das Brot ihr
allerwichtigstes Grundnahrungsmittel.
Das Heiligenhäuschen im Neefer Bachtal
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Als
um das Jahr 1900 im Bachtal
intensiv Wein angebaut wurde, war
der bisherige Feldweg zu schmal
geworden. Die Verbreiterung
desselben machte es erforderlich,
dass eine dort stehende kleine
Kapelle auf die heutige Stelle
als sogenanntes Heiligenhäuschen
verlegt wurde. |
Auf dem Altar der alten Kapelle lagen
Kirchengaben, die den Herren von Neef
zustanden, wie es aus der
Schenkungsurkunde von 1419 hervorgeht.
Ein schönes Bild aus der Kapelle von
der Schmerzhaften Mutter Gottes stammte
aus dem Jahr 1403 und ist verschollen. Es
wurde 1624 durch einen Bildstock, der
ebenfalls die Schmerzhafte Muttergottes
darstellt, ersetzt. Ein Neefer Bewohner
hat das Werk 1876 aus Dankbarkeit dafür,
dass er den Krieg 1870 / 71 als Soldat
glücklich überlebte, renoviert. Nach
einer alten Überlieferung soll das
Material des Bildstockes aus zwei
ineinander verwachsenen Weiden bestehen,
die in der Natur den Künstler an den
Leichnam Christi im Schoße seiner Mutter
erinnerten und ihn zur Errichtung seines
Werkes animierten. 1957 ließ die
Schwester des damaligen Neefer Pfarrers
Rauber den Bildstock erneuern. Der
Restaurator stellte jedoch fest, dass der
Bildstock aus drei Holzarten besteht, was
somit die alte Überlieferung widerlegt.
Die Bürger müssen gerade in jener
geschichtlichen Epoche große Not
gelitten haben. Es wurden immer wieder
Kriege geführt und Fehden ausgetragen.
Zudem kursierten Cholera und die Pest.
Aus dieser Situation heraus vertraute man
sich Gott und seinen Heiligen an und
betete schon 1403 in einer nahegelegenen
Kapelle um Hilfe und um Linderung der
Drangsale.
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