Inschrift:
PACEM HABETE ET DEUS PACIS ERIG Der
Stifter wünschte dem Betrachter den
Frieden und den Beistand des
Friedensgottes, wie es aus der
lateinischen Inschrift hervorgeht.
In dem monstranzähnlichen Behältnis,
einer zierlichen Silberarbeit der
niederländischen Spätrenaissance,
angefertigt 1614 von Cornelius van de
Waeter, wird ein winziges Stück der
Kreuzreliquie aus dem Kloster Stuben
aufbewahrt.
Über einem Oval zeigt das Behältnis
in einem Rundbogenfeld eine
Kreuzigungsgrupppe mit den Aposteln
Petrus und Paulus an den Seiten, gekrönt
von der Figur des Erzengels Michael.
Der Brauch, wonach die Neefer
Gläubigen während der Messe die
Reliquie am Feste der Kreuzerhöhung (14.
September) küssten, entstammt vermutlich
aus jener kriegerischen und unruhigen
Zeit und gab dem Kunstwerk die
Bezeichnung Kusstafel. Durch den Kuss
wurde die Verehrung der Reliquie
ausgedrückt und gleichzeitig Frieden
erbeten.
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