Die
Freiherren von Metzenhausen entstammen
der Hunsrückgemeinde gleichen Namens und
finden 1278 erste Erwähnung. Sie waren
als Dienstmannen und Amtleute begehrt und
in zahlreichen Funktionen tätig.
Wappen der Ritter von Metzenhausen
Die Wolfsangel hatten die Ritter von
Metzenhausen als Familiensymbol. Der Wolf
galt als eine Bestie und als die rechte
Hand des Teufels. Mit der Wolfsangel
wurde er gefangen und getötet. Dem
Bösen, dem Teufel und seinen
Handlangern, trat das Rittergeschlecht
entgegen. Dies drückten sie durch die
Wolfsangel in ihrem Wappen aus. Die
Angehörigen des Rittergeschlechtes waren
streng katholisch, was noch Auswirkungen
zeigen sollte.
Auch in Neef zeichneten sich die von
Metzenhausen durch tiefe Frömmigkeit und
durch kirchliche Verbundenheit aus. So
befand sich in der damaligen Pfarrkirche
St. Matthias eine eigene Gruft, und vor
der Kanzel stand ein Grabstein der
Ritterfamilie. Aus zwei silbernen Kelchen
mit dem Wappen der Metzenhausen wurde die
hl. Kommunion ausgeteilt. Viele
männliche Abkömmlinge wählten einen
geistlichen Beruf aus. Viele Töchter
wurden Nonnen, die besonders in das
Kloster Stuben eintraten Franziska
war dort sogar Meisterin.
Ulrich I. von Metzenhausen
Verheiratet mit N. Zandt von Merl; 2
Söhne, 3 Töchter, die alle Nonnen
wurden; lebte noch 1493
Die Ritter von Metzenhausen waren in
Neef und Bremm begütert.
Ein hohes Ansehen genoss besonders
Ulrich I. von Metzenhausen, der als
Amtmann um 1450 vom Trierer Erzbischof
das Neefer Burghaus zu Lehen und das
Niedere Gericht erhielt.
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Gerichtsstrafen: 30 gr.
(Groschen) Pauel Baytz
und Merten Wulkow
verbüßet, dass sie das
Brot zu klein gebacken
haben
15 gr.
Jakuff Kentzsch hat mit
gezogenem Gewehr
frevelichen in den Balken
in Peter Horst Hause
gehauen
15 gr.
Anthonius Crauße hat des
Weinbrenners Sohn mit
einem Kännlein
blutrünstig geschlagen
30 gr.
Hans Schotte hat Wilhelm
Schotten mit einem
Knittel in seiner
Krambuden braun und blau
geschlagen.
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Gerichtsstube
eines Niedergerichtes |
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Das Neefer Gerichtssiegel beinhaltet
das Bildnis des hl. Matthias, das Wappen
der Ritter von Metzenhausen und das
kurfürstliche Kreuz.
Erzbischof Johann II. erlaubt 1479
seinem Rath Ulrich von Metzenhausen die
Erbauung eines Zwengels vor der Burg.
Das Lehen an der Neefer Burg setzte
sich wie folgt fort:
Heinrich II. von Metzenhausen
Geschichtlich erwähnt 1493 u. 1504;
Verheiratet mit Margaretha Boos zu
Waldeck; 5 Söhne, von denen 3 Geistliche
wurden, darunter Erzbischof Johann III.,
2 Töchter, die beide Nonne wurden.
Erste Frau: Johanna von Orley,
gestorben 1532; zweite Frau: Elisabeth
von Elter (dAutel), gestorben 1545.
Von insgesamt 10 Kindern waren 4
männlich, 6 weiblich, die zumeist Nonne
wurden. Von den männlichen Abkommen
wurden 3 Geistlich.
Nach Ulrich hatte
Dietrich von Metzenhausen
die Burg zu Lehen. Mit 310 Mannen aus
den Hamm verstärkte er wesentlich die
Truppe, die 1522 die Stadt Trier gegen
den anmarschierenden Franz von Sickingen,
einen getreuen Streiter für Martin
Luthers Reformationspolitik, verteidigte.
Ulrich kommandierte einen der fünf
Abschnitte der Stadtmauer. Seine Truppe
trug wesentlich zum Scheitern der
Belagerung bei und soll den begeisterten
Erzbischof Richard von Greiffenklau zu
dem prägenden Ausspruch hingerissen
haben: he staiht ferme wien
Celler us dem Hamm (Er steht fest
wie ein Zeller aus dem Hamm). Aus diesem
Feldzug kehrten alle Kämpfer aus dem
Hamm glücklich und wohlbehalten zurück.
Der abziehende Sickingen jedoch zog
wutentbrannt durch das platte
kurtrierische Land und richtete großen
Schaden an. Ganz besonders tobte er sich
in Neef aus. Er plünderte und
brandschatzte im Ort. Das Burghaus
vernichtete er bis auf die Grundmauern
und rächte sich somit in krassester Art
bei seinem Bezwinger, der ja die Neefer
Burg zu Lehen hatte und streng katholisch
war.
Dietrich trat schließlich in die
Dienste Kaiser Karls V. und wurde 1529
Stadthalter von Luxemburg. Als Dietrich
von Metzenhausen am 23. März 1544
stirbt, hatte die Familie von
Metzenhausen ihren Höhepunkt
überschritten.
Conrad von Metzenhausen
Verheiratet mit Katharina von
Retterath; zeugte nur eine Tochter namens
Katharina, die Nonne wurde und somit als
Stammträger ausschied; gestorben um
1578.
Anno 1541 wird Conrad von
Metzenhausen, der Cousin Dietrichs, mit
der Burg von Neef belehnt. Er übernahm
die Lehensfolge als Vetter von Dietrich.
Das Lehen umfasste "... Haus und die
Feste Neef, an der Mosel gelegen, mit
ihrem Bering und Graben und auch das
halbe Gericht daselbst und dazu eine
Wiese und zwei Stück Land im Bremmer
Gericht gelegen." Im Laufe der Zeit
dürfte jedoch noch Besitz hinzugekommen
sein, da aus dem Jahr 1574 bekannt ist,
dass solcher verkauft wurde.
Auch Conrad übernahm Aufgaben in
kritischen Situationen. Um sich an Kaiser
Karl. V. wegen der Haft des Landgrafen
von Hessen zu rächen, war der
protestantische und Martin Luther sehr
zugeneigte Markgraf Albrecht von
Brandenburg mit einem Heere von 10.000
Mann über Frankfurt bis Trier
vorgedrungen. Am 25. August 1552 hielt er
dort seinen Einzug.
Klöster und Kirchen wurden
geplündert, verheert und in Brand
gesteckt. Lediglich das Kloster St.
Martin entging dieser gräulichen
Heimsuchung: denn als Albrecht sich mit
seinem Waffentross diesem Kloster
näherte, ging ihm der Prior unbefangen
und freundlich entgegen und bot ihm den
Ehrenwein an. Als Albrecht das Getränk
gut fand, macht der Prior ihm in der
zuvorkommendsten Weise sein bestes Fuder
zum Geschenke. Das freie ehrerbietige
Auftreten dieses Klostermannes gefiel dem
Markgrafen so wohl, dass der sofort
umkehrte, ohne Schaden anzurichten und
Forderungen zu stellen.
Der zuchtlose Haufen Albrechts zog
jedoch weiter die Mosel hinab und tobte
sich unveränderter Art auch im
katholischen Neef aus, wobei besonders
wiederum das Burghaus großen Schaden
litt und gerade erst wieder aufgebaut
war.
Für den Erhalt der Burg hatten die
Neefer Bürger aufzukommen. Zur Behebung
der durch Sickingen und Brandenburg
verursachten Schäden entstand eine hohe
Verschuldung der Bewohner. Zudem war auch
noch nicht der Aufbau des Zwengels
bezahlt, den Ulrich errichten ließ. Ein
jeder Bürger soll zu jener Zeit mit
mindestens einem Fuder Wein bei Conrad
von Metzenhausen, Junker zu Neef und
Amtmann im Hamm, in Verzug gewesen sein,
wie es so überliefert ist.
Bernhard von Metzenhausen
Heiratete 1583 Elisabeth von Hagen,
gestorben 1632. 17 Kinder, davon starben
einige im Kindesalter, 6 Töchter wurden
Nonnen, 1 Sohn fiel im Kampf, 1 Sohn war
Domdechant in Trier.
Bernhard stand das Patronat der
St.-Magdalenen-Kirche in Bullay zu.
Nach Conrad war Bernhard von
Metzenhausen Lehensträger der Burg.
Geschichtlich erwähnt wird er 1593 und
1597. Der jüngste Sohn erhielt das
Burghaus Neef zu Lehen.
Johann Georg von Metzenhausen
Verheiratet mit Anna Maria Katharina
von Breitbach zu Bürresheim; 5 Söhne,
wurden alle Geistliche; zwei Töchter,
beide heirateten.
Geschichtlich erwähnt wird Johann
Georg 1641 und 1652. Die Tochter Maria
Magdalene ehelichte Wilhelm Friedrich
Beißel von Gymnich. Ihr Stammhalter
erhielt die Neefer Burg zu Lehen und
nannte sich Peter-Ernst von Metzenhausen.
Johann Georg war Ritter vom Orden des
heil. Jacobs von Compostella in Spanien.
Er hatte verdienstvoll während des
Dreißigjährigen Krieges auf der Seite
der Spanier gekämpft.
Der geistliche Ritterorden des heil.
Jacobs wurde gegen Ende des 12.
Jahrhunderts gegründet, als Mauren
christliche Pilger zur Wallfahrt zum Grab
des hl. Johannes in Compostella störten
und christliche Hospizen plünderten. Zur
Gegenwehr verbrüderten sich dreizehn
Edelleute und verbanden sich durch ein
feierliches Gelübde, dem Unwesen eine
Ende zu machen und die Wege zu sichern.
In verschiedenen Kriegen mit den Mauren
waren sie sehr erfolgreich und ihre
Einkünfte vermehrten sich schnell. Sie
erhielten zur Belohnung für ihren
kriegerischen Einsatz Häuser und
Schlösser. Außerdem hatte der Orden
vier Mönchklöster, sieben
Nonnenklöster und zwei Priorate.
Die Ritter dieses Ordens nahmen die
Regel des heil. Augustinus an. Als
Ordenszeichen trugen sie ein rotes
Schwert in der Form eines Kreuzes auf der
Brust.
Mit der gestellten Aufgabe waren die
Jacobs-Ritter bis Ende der 13.
Jahrhunderts tätig, als die Mauren 1492
in einer Schlacht bei Granada besiegt
wurden und sich danach zum Teil nach
Afrika zurückzogen oder sich zum anderen
Teil in Spanien dem Christentum
zuwandten.
Die schlechte Verwaltung des Ordens
war Grund, sie 1499 an die jeweiligen
Herrscher zu übertragen. Der Ritterorden
wurde zu einem Ehrenorden, der denjenigen
verliehen wurde, der sich um die
spanische Königskrone verdient gemacht
hatte.
Tochter Maria Salome heiratete Philipp
von Loombeek. Sie entband im ersten
Wochenbett Drillinge weiblichen
Geschlechts.
Peter-Ernst von Metzenhausen
Heiratete Margareta von der Horst; 5
Söhne, 6 Töchter, davon wurden zwei
Nonnen. Er starb 1650.
Phil. Christ. von Metzenhausen
Geboren 1626, gestorben 1714;
heiratete 1654 Arnolde Elisabeth von
Hausen; 3 Söhne, 4 Töchter, davon
wurden zwei Nonnen.
Im Jahre 1656 waren die Herren von
Metzenhausen und das Kloster Stuben
abwechselnd im Besitz des
Vergebungsrechtes der von Stuben
abhängigen Filialkirche. Dadurch wurde
auch den Rittern ein Einfluss in
kirchliche Abwicklungen zugestanden. So
konnten sie z. B. Stiftungen auf Altäre
der Matthiaskirche auch ihrem Seelenheil
zuwenden und zudem auch materiell
ausnutzen. Auf verschiedene Altäre der
Kirche lagen erhebliche Stiftungen
insbesonders Wein und Weinberge.
Johann Philipp von Metzenhausen
Gestorben 1749, verheiratet mit
Margareta Zandt von Merl, gest.
16.11.1758; 2 Söhne, 3 Töchter, davon
wurde eine Nonne
Carl Michael Emmerich von Metzenhausen
Geboren 1713; gestorben 09.02.1750;
ledig
Er wurde 1739 als kurtrierischer
Jagdjunker ausgemustert. Bei dieser
Gelegenheit ließ ihm der Kurfürst einen
Hirschfänger mit silber-vergoldetem
Griff übergeben. Aus besonderer Gunst
heraus erhielt er noch außerdem zwei
Perücken geschenkt.
Von 1743 bis 1750 war er
kurtrierischer Oberforstmeister und
Oberjäger in Neef. Danach wurde
Sebastian Rembling kurtrierischer
Revierförster in Neef. Dieser wohnte im
Neefer Kameralhof und verwaltete als
Kammerbeamter (Carmeralia) des
Kurfürsten die Forst.
Als das Geschlecht 1750 mit Carl
Michael Emmerich v. Metzenhausen
ausstarb, kam das damit heimgefallene
Lehen in den Besitz der Beissel von
Gymnich in Bullay und der Familien von
Lombeck und von Maffei. Das Burghaus
wurde 1778 an Neefer Bürger versteigert.
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